Heidi 222 – Markus Dingens zwischen Wahnsinn und Triumph

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Gründau – Celle/Hamburg – Am Donnerstagabend (05.06.2026) um 20:18 Uhr fiel der Startschuss für das Wanderevent „Heidi 222“ und Markus mitten drin. Ein Abenteuer begann, das sich schnell als gnadenloser Kampf gegen Körper, Geist und Natur entpuppte. 222 plus 7 Kilometer, durchzogen von endlosen Höhenmetern, rutschigem Untergrund und einem Wetter, das nicht nur die Strecke, sondern auch den Willen zermürbte.

Bereits nach der ersten Nacht begann das Drama: Regen – feuchte Füße – unerträgliche Schmerzen. Jeder Schritt wurde zur Qual, das Tempo fiel ins Bodenlose. Während andere marschierten, schleppte sich Markus durch die Heide, in der Hoffnung, dass die nächste Station Erleichterung bringen würde. Doch die Realität sah anders aus: Die Situation eskalierte. Schlafentzug übernahm die Kontrolle, das Gehirn spielte Streiche, die Realität verschwamm.

Nach der letzten Verpflegungsstation folgte der Tiefpunkt: Halluzinationen. Der Verstand driftete ab in eine surreale Welt. Gebüsche erschienen als Holzbänke, die Erschöpfung war so überwältigend, dass bei Markus der Wunsch aufkam, einfach liegen zu bleiben – für immer. Aber nein nicht mit mir, so Markus. Das Ziel lag noch immer in weiter Ferne, und es gab nur eine Richtung: vorwärts.

Die letzten 20 Kilometer wurden zur ultimativen Prüfung. Sekundenschlaf, glitschige Pfade, Stolperfallen aus Wurzeln und Steinen – ein falscher Schritt hätte das Ende bedeuten können. Jeder Muskel schrie nach Ruhe, doch es gab keine Pause. Der Körper verweigerte den Dienst, der Geist wollte aufgeben, doch irgendwo in der Tiefe schwelte noch ein Funken Widerstand.

Und dann, nach 65 Stunden ohne Schlaf, nach 7 Stunden Qual auf den letzten 20 Kilometern, nach ungezählten mentalen Zusammenbrüchen und einem inneren Krieg, der über jeden bisherigen Marsch hinausging: Das Ziel. Sonntagmorgen, 6:05 Uhr. Der Kampf war gewonnen.

Doch eine Frage bleibt: War es das wert? Würde man es wieder tun? Die Antwort scheint klar – nie wieder. Doch wer weiß? Vielleicht gibt es eines Tages wieder ein Abenteuer, das ruft… aber nicht heute.

Ein Märtyrermarsch, der in Erinnerung bleibt – ein Sieg über die eigene Belastungsgrenze. Danke an alle Unterstützer, die diesen Irrsinn begleitet haben, so Markus Dingens!

Sportliche Zusammenfassung des Marschs:

  • Gesamtstrecke: 229 km (inkl. 7 Zusatzkilometer durch Navigationsprobleme)
  • Höhenmeter: 2.400 m
  • Gesamtzeit: 57 Stunden 47 Minuten
  • Bewegungszeit: 45 Stunden 17 Minuten

 

Quelle: Markus Dingens auf Facebook